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Profi-Pokerspieler leben hart

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Für viele Zocker ist es der Traum schlechthin, eines Tages ein Profi-Pokerspieler zu werden und davon leben zu können. Einfach ist der Weg dorthin aber nicht, besonders wenn es darum geht, davon leben zu können. Problematisch sind auch die unterschiedlichsten Besteuerungen in der EU. Gewinne sind nur dann steuerfrei, wenn diese aus einem gelegentlichen Spiel stammen, nicht aber bei einem Profi. Um davon leben zu können, müssen entweder größere Meisterschaften erfolgreich bestritten werden oder regelmäßig kleine Poker Spiele stattfinden, die am Ende ausreichend abwerfen. Verluste sind dabei nicht zu vermeiden. Jeder Profi-Spieler wird auch regelmäßig Verluste erwirtschaften. Das Geheimnis liegt vor allem darin, dass die Gewinne letztlich höher ausfallen. Der Profi-Pokerspieler Matthew (mindcirkus) wundert sich selbst manchmal, wenn er nach einem anstrengenden Tag plötzlich ein Verlust von 10.000 Euro verzeichnet. Aber das gehört zum Business einfach dazu.

Hunde beim Poker spielen - tierische Profi-Pokerspieler

Manchmal investiert der Spieler so viel Arbeit und Hoffnung und geht am Ende des Tages traurig nach Hause. Das schlägt auf die Psyche und ohne ein richtiges Money Management kann das sogar existenzbedrohend werden. Ein Profi-Pokerspieler ist somit auch ein Manager. Er ist die Firma und managt sich selbst. Aber es kommen noch viele andere Dinge hinzu, wie uns einige der professionellen Spieler erklärten. Was soll man dem Vermieter sagen, der Bank oder jemand anderen, der nach dem Beruf fragt. Dieser Job wird heute immer noch nicht von der Allgemeinheit akzeptiert. Einige denken sogar, dass eine Spielsucht vorliegen könnte. Dabei sind die Anforderungen an Elitespieler hoch. Sie brauche eine gute Psyche, Intelligenz und viel Disziplin. Das Ganze ist eine harte Arbeit und ohne lernen geht es einfach nicht.

Profi-Pokerspieler – Lernen, lernen, lernen

Der Arbeitstag besteht nicht nur aus Spielen. Die Profis lernen nie aus und genau das bedeutet harte Arbeit. Es gibt Tage, da ist bereits das Geld nach 2 Stunden drin. An anderen Tagen braucht es 5, 10 oder mehr Stunden. Früher war das einfacher. Da spielte man einfach. Lernen musste man nicht viel. Die Branche hat sich aber enorm geändert. Heute besteht das Talent aus harter Arbeit, zumindest dann, wenn der Profi auch von seinem Spiel leben will. Auf der anderen Seite bietet der Job aber auch unbegrenzte Freiheiten.

Viel Geld gewinnen bedeutet auch hohes Risiko. Wer nicht professionell spielt, bekommt das meistens nicht mit. Ein Profi-Pokerspieler plant für sich einen Stundensatz von 200 – 500 Euro, den er am Ende erhalten will. Bei so einem Durchschnittseinkommen pro Stunde steigt aber auch das Risiko beim Verlust. Der Spieler bewegt sich auf hohen Levels, bei denen schon einmal Verluste von 10.000 – 100.000 Euro entstehen können. Wer häufig gewinnt und auch große Summen, muss zudem damit umgehen können. Das ist gar nicht einfach, denn das maßvolle taktieren und leben, gewinnt in diesen Momenten ganz andere Züge. 200 Euro oder 500 Euro werden plötzlich nicht mehr relevant. Man kauft teure Dinge, denn bisher klappt das Spiel ja. Das kann schnell zu einem großen Problem werden.

Immer wieder neu orientieren

Einige Profi-Pokerspieler geraten schnell in die Falle. Beim Spiel geht es immer darum, die besten Partien mit den höchsten Gewinnen zu finden. Jeder Spieler muss also regelmäßig variieren können. Manche bleiben jedoch in einer Partie stecken, vielleicht weil sie dort bereits gewonnen haben. Wo früher noch schnelles Geld zu gewinnen war, ist das heute kaum noch zu schaffen. Wer nicht ständig die Partien wechselt, wird früher oder später selbst enden.

Die Zeiten in denen sich Verluste an Verluste anreihen sind normal. Aber damit umgehen zu können, ist für alle Spieler ein Problem. Das sogenannte Downswing kann selbst einen Profi-Pokerspieler aus der Bahn werfen. Einige sagen, das Leben muss noch andere Dinge außer Poker enthalten. Ablenkung ist wichtig, runterkommen und natürlich Freunde, die einen so akzeptieren, wie man ist. In diesem Business ist das gar nicht einfach.

Betrug im Poker

Auch das kennen alle Profi-Pokerspieler nur zu gut. Es passiert immer wieder in der Branche. Allerdings lernen die Spieler sehr leicht, solche negativen Erlebnisse zu verarbeiten und künftig Situationen besser einschätzen zu können. Online gibt es auch immer wieder Betrügereien, im Vergleich zum direkten Spiel live mit anderen, seien die Onlinespiele aber wesentlich sicherer.

Blick auf wirkliche Profi-Pokerspieler

Was ist ein erfolgreicher Profi-Spieler. Die Definition dazu geht breit auseinander. Einige beziehen dieses darauf, welche Turniere gewonnen wurden. Andere welche Preisgelder erspielt wurden. Letztlich sind diese Punkte aber eigentlich ohne Bedeutung. Der richtig erfolgreiche Profi-Pokerspieler ist derjenige, der davon wirklich leben kann. Ohne, dass er einen zweiten Job hat und das ist gar nicht einmal so einfach.

Mickey Appleman ist wohl einer der bekanntesten Rentner, die als Profi-Pokerspieler gelten. 1946 wurde er geboren und hat Preisgeld von über 1,7 Millionen US-Dollar erspielt.1975 spielte er erstmals bei der World Series of Poker in Las Vergas. In über 35 Spielerjahren gewann er vier Bracelets. Gehen wir einmal nach den Preisgeldern, taucht der Name Bryn Kenney auf. 1986 wurde er in Long Beach geboren und gilt heute als einer der besten Pokerspieler der Welt. 56 Millionen US-Dollar gewann er bisher als Preisgeld (das höchste: 21 Mill. US-Dollar). 2007 spielte er das erste Mal bei einem Live-Turnier mit. 2019 schaffte er den Sprung auf Platz 2 der All Time Money List.

Ein Profi-Pokerspieler verdient im Schnitt um die 10.000 – 15.000 Euro pro Monat. Das ist viel, betrachtet man aber auch das Verlustrisiko, ist es ein recht überschaubarer Betrag. Andere Pokerspieler verdienen weniger gut.

Doch wir reden hier ständig von männlichen Spielern. Auch die Frauen sind als Profi-Pokerspieler durchaus aktiv. Da ist zum Beispiel Vanessa Selbst aus den USA, die fast 12 Millionen US-Dollar an Preisgeldern erzielte. Oder Kathy Liebert mit fast 6,4 Millionen US-Dollar.

Hände beim Poker spielenIn Deutschland ist zum Beispiel der Name Fedor Holz bekannt, der fast 33 Millionen erzielte. Oder OleSchemion (1992 geb.) mit fast 16,2 Millionen US-Dollar. Aber letztlich entscheidet auch die Steuer. Profi-Pokerspieler in London bezahlen 0 Prozent. Die Finanzbehörden weigern sich, die Gewerblichkeit von Glücksspiel anzuerkennen, damit bleiben selbst Profi-Spieler steuerfrei. Auch Österreich gilt für die Spieler als Steuerparadies. Deutschland hingegen eignet sich als Wohnsitz weniger. Die Abgeltungssteuer (siehe z.B. Daytrading) wird nicht angewandt, der Gewinn wird auf die Einkommenssteuer umgelegt. Unklar ist aber bis heute, ob Verluste geltend gemacht werden können. Im Klartext heißt das: Wer Profi-Pokerspieler werden will, sollte nach Österreich oder nach England ziehen.

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