Immer wieder liest man von sogenannten NFTs – den „Non-Fungible Tokens“. Vor allem im Bereich eSport und Gaming sind die NFTs auf dem Vormarsch. Auch wenn es kritische Stimmen gibt, vor allem dann, wenn NFTs in Verbindung mit eSport gebracht werden, scheint der Hype jedoch nicht abzureißen. Im Gegenteil. Das Interesse an NFTs, vor allem im Gaming-Bereich, ist ungebrochen.
Aber können NFTs tatsächlich die gesamte Branche revolutionieren oder wird der Hype genauso schnell verschwinden, wie er aufgetaucht ist? Wer sich mit den Hintergründen befasst, der wird zu dem Ergebnis kommen, NFTs sind gekommen, um zu bleiben. Und auch wenn es kritische Stimmen gibt, so steht die Mehrheit den NFTs positiv gegenüber.
Noch sind die Big Player unsicher
Vor gar nicht allzu langer Zeit war das Model „Pay to Win“, also bezahlen, damit man gewinnt, das wohl bedrohlichste Geschäftsmodell im Bereich der Spieleindustrie. Heute würde man sich dieses Geschäftsmodell, das es tatsächlich noch bei einigen Games gibt, in alter Stärke zurückwünschen. Nun gibt es mit „Play to Earn“, also Spiele spielen, damit man verdient, eine neue Spielvariante, die vor allem die Gamer freut. Wer will nicht im Zuge des Spiels Kryptowährungen verdienen oder auch NFTs verkaufen? „Play to Earn“ könnte die gesamte Industrie auf den Kopf stellen. Vor allem auch, weil hier ein komplett anderer Ansatz verfolgt wird. Musste man Geld bezahlen, um spielen zu können, so wird man heute belohnt, wenn man spielt.
Bislang waren die Reaktionen der Gamer auf NFTs negativ. Das musste auch Ubisoft bemerken und wahre Schadensbegrenzung betreiben, als es in dem Spiel „Ghost Recon Breakpoint“ einzigartige NFTs unter „Digits“ angekündigt hat und danach eine wahre Flut an ablehnenden Rückmeldungen bekommen hat. Und als man bekannt gab, man werde die Entwicklung einstellen, gab es noch einmal eine Flut an Beschwerden. Ubisoft hat gezeigt, dass man alles falsch machen kann – ganz egal, für welchen Weg man sich entscheidet.
Der Fall Ubisoft hat auch andere Big Player in der Branche vorsichtig werden lassen. Aktuell gibt es keine großen Namen, die sich hier intensiv mit NFT Games befassen. Es sind in erster Linie die kleineren Studios, die sich mit NFT auseinandersetzen und hier auch durchaus positive Rückmeldungen bekommen.
Das Spiel „F1 Delta Time“ kam etwa im Jahr 2019 auf den Markt, hat die offizielle Lizenz, dass dem Modell eine gewisse Legitimität verliehen werden kann, während es etwa bei dem Spiel „Axie Infinity“ keine Bestätigung braucht, damit eine entsprechend große Spielerbasis angelockt wird. Es scheint, als würde es noch kein passendes Rezept geben, um den Hype in die entsprechende Richtung lenken zu können.
Prognose: NFTs werden bleiben
Es gibt viele Analysten, die überzeugt sind, die NFT Spiele würden die nächste Erfolgsgeschichte für die gesamte Branche werden. Dass der Motor zu Beginn etwas gestottert hat, mag bereits zum Teil vergessen sein. Und auch wenn die aktuellen Titel noch keine Kracher sind, sondern vielmehr seichte Spiele, die kurzzeitig für Unterhaltung sorgen, so sind es doch die vielen Möglichkeiten, die geboten werden, die die Spieler begeistern.
Vor allem geht es auch darum, dass bei steigender Nachfrage die großen Studios es neuerlich probieren werden. Denn auch wenn die ersten Versuche nicht so den Erfolg gebracht haben, den man sich erwartet hat, ist man noch nicht soweit, um aufzugeben. Dass NFT Games die Zukunft sein werden, darüber kann man zwar diskutieren, aber beobachtet man die Entwicklung auch mit Blick auf die Blockchain, dann ist es eine klare Schlussfolgerung, dass man die NFTs nicht mehr wegbekommen wird.
Letztlich können NFTs Games auch Balsam für die Seele sein. Denn in den letzten Jahren gab es immer wieder Stimmen, der Spielemarkt sei langweilig geworden. Mit NFTs könnte nun wieder etwas mehr Spannung in die Sache reingebracht werden, sofern man hier weiterhin versucht, auch anspruchsvolle Titel mit NFT Inhalten auf den Markt zu bringen.