Dass nun Glücksspiel und Casinos ihre Schattenseiten haben können, ist allgemein bekannt. Aber wenn man sich anschaut, wie die deutsche Politik regelmäßig darauf reagiert, kann man doch erstaunt sein. Seit Jahren herrscht ein überaus ungeregelter Glücksspielmarkt in Deutschland. Eigentlich ist Online Glücksspiel verboten, allerdings gilt das nicht für Schleswig-Holstein, wo offiziell Casinos mit Lizenzen anbieten.
Und auch darüber hinaus sehen sich Online Casinos teilweise ungerecht behandelt. Die Politik versucht ihrerseits mit verschiedenen Mitteln den Casinos den Riegel vorzuschieben. Unter anderem hat das Saarland Werbung für Casinos und Glücksspiel verboten. Davon betroffen ist unter anderem auch das Casino Hyperino. Die Situation ist verworren, weshalb Bundesländer auch immer wieder Alleingänge bei verschiedenen Methoden angehen.
In Schleswig-Holstein sind Online Casinos erlaubt
Die gesamte Situation hat auch ihre ironische Seite, da sich die Bundesländer nicht ganz einig sind, was Online Casinos angeht. Fünfzehn Bundesländer haben keine Lizenzen vergeben, was sich aber teilweise im nächsten Jahr mit einem neuen Glücksspielstaatsvertrag ändern soll. Auf der anderen Seite aber wurden vor einigen Jahren Lizenzen in Schleswig-Holstein vergeben. Soweit ist die Situation rechtlich klar, doch die Frage ist eben, wofür die Lizenzen in Schleswig-Holstein gelten. Offiziell eigentlich nur für Kunden, die auch aus diesem nördlichen Bundesland kommen. Doch es ist nicht immer ganz klar, ob sich auch alle daran halten.
Normalerweise erscheint für andere Benutzer die Nachricht, dass das Angebot nur für Kunden aus Schleswig-Holstein verfügbar ist. Doch technisch gesehen lässt sich das auch aushebeln, weshalb eben viele Anbieter von Online Casinos auch deutschlandweit anbieten. Und es geht nicht nur um das Angebot selbst, denn es wird ja auch Werbung für das Angebot in Schleswig-Holstein geschaltet und das auch über die Grenzen des Bundeslands hinaus. Damit sind freilich nicht alle einverstanden. Jetzt hat das Saarland genau diesen Umstand angeprangert und Werbung für Glücksspiel und Casinos verboten.
Saarland verbietet Glücksspielanbietern die Werbung
Es geht um die saarländische Landesmedienanstalt, die Untersagungsverfügungen erwirkt hat. Diese richten sich gegen bestimmte Online Casinos, die eben Werbung schalten wollten. Damit durften diese Anbieter eben nicht mehr im Saarland werben. Damit hat das Saarland aber auch direkt Kritik an Schleswig-Holstein gerichtet, das zu wenig für die Bekämpfung von Glücksspielsucht tue. Solange es noch keinen einheitlichen Staatsvertrag gibt, wird es immer wieder diese Konflikte zwischen den Ländern geben, die unterschiedliche Ansichten vertreten.
Die Landesmedienanstalt aus dem Saarland bezieht sich nicht alleine nur darauf, dass das Glücksspiel mit der Lizenz aus Schleswig-Holstein auch nur für Schleswig-Holstein gelten könne, sondern auch darauf, dass von Schleswig-Holstein versichert wurde, die Werbung zu begrenzen. Das soll aber nicht geschehen sein, so gibt es immer wieder Werbung auf großen TV-Sendern. Selbst zu Uhrzeiten, zu denen auch noch Jugendliche und Kinder das Programm konsumieren. Insofern wird hier auch die Schutzbedürftigkeit von Kindern und Jugendlichen verletzt, die Gefahren des Glücksspiels bzw. der Glücksspielsucht ausgesetzt sind.
Auch Zahlungsdienste ziehen sich zurück
Tatsächlich ist die Luft für Online Casinos in jüngster Zeit dünner geworden. Zu den jüngsten Maßnahmen gehören nicht nur das Werbeverbot aus dem Saarland, sondern auch das Verbot für Zahlungsdienste mit Online Casinos zusammenzuarbeiten. Immerhin ist in Deutschland – mit Ausnahme von Schleswig-Holstein – das Online Glücksspiel illegal. Doch selbst diese recht eindeutige Regel wird nicht von allen akzeptiert, da die großen Anbieter auch der Meinung sind, dass gegen EU-Recht verstoßen wird.
Ändern soll sich vieles im nächsten Jahr, denn dann soll endlich ein allgemeingültiger Staatsvertrag für Glücksspiel in Deutschland eingeführt werden, der für alle Bundesländer gilt und eine Regelung findet, die auch EU-konform ist. Es geht dabei um verschiedene Aspekte, die aus Sicht der Politik interessant sind. Dazu zählt an erster Stelle der Schutz der Spieler, die Gefahr laufen, spielsüchtig zu werden. Ferner geht es um faire Steuereinnahmen, die die Glücksspielanbieter zahlen sollen. Und darüber hinaus will die Politik den Markt viel stärker beobachten, um Betrug und Geldwäsche verhindern zu können.
Nicht nur Online Casinos betroffen
Interessant ist auch, dass von den aktuellen Regelungen und dem zukünftigen Glücksspielstaatsvertrag auch normale Spiele betroffen sind, die ohnehin viel von Jugendlichen genutzt werden. So gibt es heute in vielen Browsergames und Videospielen sogenannte Lootboxen, die auch für Geld gekauft werden können, ohne dass im Vorfeld der Inhalt ersichtlich ist. Auch das wird als Glücksspiel eingestuft und ist jetzt schon verboten. Insofern ist es eine Diskussion, die viele Branchen umfasst und mit Neugier verfolgt werden dürfte.
Fazit zur Casino Werbung in Deutschland
Die Situation ist teilweise von außen schwer zu verstehen. Casino Anbieter wie das Hyperino Casino dürfen im Saarland keine Werbung machen, obschon das Angebot theoretisch auch auf Schleswig-Holstein begrenzt ist. Der Grund dürfte darin liegen, dass dieses Verbot eben auch ausgehebelt werden kann. Das Saarland beruft sich auch darauf, dass Schleswig-Holstein ohnehin die Casino Werbung beschränken wollte.
Abgesehen davon wurden zuletzt auch Zahlungsdienste und Banken dazu aufgefordert, die Zusammenarbeit mit Online Casinos zu beenden, da diese Angebote eben im größten Teil von Deutschland illegal sind. Klarheit soll im nächsten Jahr geschafft werden, da dann ein neuer Glücksspielstaatsvertrag eingeführt werden soll.